Der Knoten gehört wie das Labyrinth zu den mehrdeutigen Symbolen. Als dekoratives Motiv können lose, verschlungene Knotenmuster auf die Unendlichkeit oder die Langlebigkeit verweisen.
Enge Knoten sind oft ein Symbol für die Vereinigung. So band man zB im viktorianischen England einen Hochzeitsknoten. Auch heute noch gehören Knoten zu den Hochzeitssymbolen, wo sie neben dem Ring und dem Zusammenlegen der Hände ihre besondere Rolle haben. Man bindet einen Knoten für Haltbarkeit der Ehe und glückliche Verbindung.
In der Kunst bindet Cupido auf Darstellungen von Venus und Mars den Liebesknoten.
Auf eine Vereinigung verweist auch der verknotete Strick der Brahmanen, der sie mit Brahma verbindet. Auf ähnliche Weise binden die drei Knoten am Gürtel des Franziskanermönchs diesen an die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams.
Enge Knoten können aber auch eine Blockade darstellen. Sie dienten oft als Schutzsymbole, da man glaubte, sie können böse Geister abwehren.
Moslems trugen früher oft einen Knoten im Bart, um Dämonen abzuschrecken. An heiligen Stätten wie z.B. an der Moschee von Mekka waren Knoten aber verboten.
Unter den nordeuropäischen und schottischen Fischern herrschte der Brauch, Knoten in Taschentücher oder Stricke zu binden, um auf magische Weise das Wetter zu beeinflussen.
Der ENDLOSKNOTEN ist meist eine stilisierte Darstellung einer Endlosschlinge ohne Anfang und Ende, als Symbol für die Unendlichkeit und für die Verbundenheit und Verwobenheit aller existierenden Dinge. Man kennt ihn auch unter den Bezeichnungen Glücksknoten, Chinesischer Knoten, Knoten der Unendlichkeit, Ewiger Knoten, Buddhaknoten oder Keltischer Knoten. Wie auch immer er bezeichnet wird, er steht für Glück, Wohlstand, Vollendung, Weisheit, Liebe, Verbundenheit und Harmonie.
Der Endlosknoten ist eines der acht buddhistischen Glückssymbole. Als solches wird er als Shrivatsa genannt und verkörpert die Tatsache, dass Weisheit und Leidenschaft bei der Erleuchtung eine untrennbare Einheit bilden und dass man die Weisheit nur durch absolutes „Durchdringen“ erreichen kann.
Die acht Glückssymbole : das Rad der Lehre, Lotus, goldenes Fischpaar, Schatzvase, rechtsläufige Muschel, Siegesbanner und Endlosknoten – werden in mannigfaltiger Weise verwendet. Sie werden als Opfergaben dargebracht und werden bei rituellen Handlungen verwendet. Sie zieren zahlreiche zeremonielle und alltägliche Gegenstände, religiöse Bauten und private Häuser, um diese zu schützen. Man findet diese Symbole oft als Ornamente auf Kleidungsstücken, Gebetsfahnen und Thangkas.
In Tibet steht der Knoten für den Apekt der Ewigkeit und Zeitlosigkeit des Dharma, der todlosen Befreiung des Herzens. Der Endlosknoten ist eines der acht segensspendenden Symbole in Tiibet.
Das Symbol des Endlosknotens symbolisert die All-Einheit und soll den Weg zur Erleuchtung positiv unterstützen. Das Symbol entwickelt seine Kraft am besten im Eingangsbereich und in der Nähe des Altars.
DER KNOTEN ALS BUDDHISTISCHES SYMBOL
Der endlose Knoten oder auch „glorreiche Knoten“ ist für Buddhisten, besonders für jene des tibetischen Buddhismus eine klassische Form der Darstellung ihrer Wahrnehmung der Wirklichkeit. Das Flechtwerk der Linien erinnert daran, dass alle Erscheinungen miteinander verknüpft und damit abhängig von Ursachen und Bedingungen sind. Es ist ein Muster ohne Unterbrechung, das gleich-zeitig Ruhe und Bewegung ausstrahlt. Da der Knoten weder Anfang noch Ende hat, spiegelt er außerdem die Unendlichkeit der Erkenntnis Buddhas wieder.
Darüber hinaus repräsentiert er die Verwobenheit von Weisheit und Leidenschaft, die wechselseitige Abhängigkeit religiöser Doktrin und säkularen Angelegenheiten, die Einheit von Weisheit und Methode, die Untrennbarkeit von Leere und die Einheit von Weisheit und Leidenschaft bei der Erleuchtung.
GORDISCHER KNOTEN
Der Ausdruck Gordischer Knoten bezeichnet ursprünglich kunstvolle Seile, die einer griechischen Sage nach am Streitwagen des phrygischen Königs Gordios befestigt waren. Sie verbanden die Deichsel des Wagens untrennbar mit dem Zugjoch. Bekannt wurde der aus dem Bast der Kornelkirsche bestehende Knoten, weil Alexander der Große ihn mit seinem Schwert durchschlagen haben soll.
Heute bedeutet die Redewendung „den gordischen Knoten durchschlagen“ oder „den gordischen Knoten lösen“ die Überwindung eines schwierigen Problems mit energischen beziehungsweise unkonventionellen Mitteln. Ein gordischer Knoten ist bekanntlich ein weit schwierigeres Objekt. Um ihn zu entwirren bedurfte es Alexander des Großen, der mit einer genialen Idee und nur einem einzigen Schwerthieb die Angelegenheit löste. Diese einfache Methode, musste vor allem den berühmten Phrygien König Gordios überrascht haben, der wohl davon überzeugt war, meine Verknotung entknotet niemand. So beweist uns die Geschichte einmal mehr, persönliche Einstellungen und Überzeugungen, schützen uns nicht vor „bösen“ Überraschungen. Heute steht ein gordischer Knoten sprichwörtlich für eine sehr schwierige Situation oder einen verfahrenen Konflikt bzw. für ein verknäultes Seil.
Es gibt unterschiedliche Versionen darüber, warum besagter gordischer Knoten in der Antike (die Zeit etwa 1200 Jahre vor Christus bis ca. 600 Jahre nach Christus) als unauflösbar galt. Zwei Knotenwissenschaftler aus Polen und der Schweiz sind fest davon überzeugt, das jener gordischer Knoten auch deshalb unauflösbar war, weil man das Seil vor der Entstehung des Knotens in eine Flüssigkeit getaucht hat und nach dem verknoten der Deichsel mit dem Joch, sehr schnell in der Sonne trocknen ließ. So quoll das Seil an verschiedenen Stellen in dem Knoten auf und veränderte seine Stärke.
Eine Sage über Gordius erzählt, wie Gordius überhaupt erst König über Phrygien geworden ist. Kleinasien, in dem sich auch das Land Phrygien befand und wo einige Völker von den Griechen abstammen sollen, hatte nach der Tradition der Griechen keine eigene Regierungsform, was zu Anarchie und Unruhen in dem Land führte. Die Phrygier sollen angeblich ein Orakel befragt haben, wie sie der Anarchie und die zunehmenden Unruhen in Ihrem Land ein Ende setzen könnten. Und das Orakel antwortete darauf: „Wählt einen König.“ Als das Orakel ein zweites mal befragt wurde, wo Sie denn Ihren König finden würden, antwortete das Orakel: „Wählt den Mann zum König, der Euch zuerst auf Eurem Weg nach dem Tempel Jupiters auf einem Wagen begegnet.“ Und dieser Mann war Gordius, ein Bauer auf einem Ochsenwagen. Und zum Andenken an diese Begebenheit, weihte er seinen Karren dem Gott Jupiter. Andere wiederum behaupten es wäre der Gott Zeus gewesen. Der Knoten, womit das Joch an die Deichsel gebunden war, wird als gordischer Knoten bezeichnet, der nach dem Orakelspruch demjenigen, der ihn entwirren könnte, das Reich von Asien versprach. Fast 1000 Jahre lang, versuchten viele kluge Köpfe, den verhexten Knoten des König Gordios zu entfesseln (daher stammt auch sein Name „Gordischer Knoten“), bis Alexander dem Großen dieses Kunststück gelang. Auch hier streiten sich die Geister, ob Alexander der Große in seiner Rolle ca. um 333 vor Christus ihn mit einem einzigen Schwerthieb durchtrennte oder doch vielleicht nur durch schlaues überlegen dadurch auflöste, indem er einfach den Deichselnagel herauszog.
HERKULESKNOTEN
Der Heraklesknoten galt als sehr fester Knoten und war in der Antike ein beliebtes Motiv für Schmuck. Im Biedermeier wurde er teilweise unter dem Begriff Liebesknoten wieder für Ringe verwendet. Der Name geht entweder auf die Schlangen zurück, die Herakles als Kind erwürgt hat, oder auf die Art, wie er das Löwenfell vor seiner Brust geknotet trug.
Der Herkulesknoten war ein besonders fester Knoten in der Antike, speziell in der griechischen und römischen Kultur, welcher wahrscheinlich unserem gewöhnlichen Kreuzknoten entsprach. Da man in jener Zeit weder das Versiegeln noch Vorhangschlösser kannte, war ein fester Knoten das einzige Mittel, um eine Kiste, einen Sack oder dergleichen zu verschließen. Wer einen solchen Knoten knüpfen konnte, wurde bewundert. So zeigte Kirke dem Odysseus das Binden eines festen Knotens. Aiolos wiederum verschloss für die Rückkehr von Odysseus die günstigen Winde in einem Sack, indem er ein silbernes Seil darumband. Für das Handelsvolk der Phönizier war das Binden eines festen Knotens von großem Wert. Aus dieser Verehrung brachten sie den Knoten aus Seil, aus Holz geschnitzt oder in Metall gegossen an einem Stab an, den sie als Zeichen des Friedens voraussandten, bevor sie an einer Küste anlandeten. Dieser Friedensstab, welcher der mächtige Hermesstab genannt wurde, ist weiter ausgebildet worden. Der Knoten mit den daran hängenden Bändern wandelte sich unter den Händen griechischer Künstler zu zwei einander umwindenden Schlangen, die nun mystisch für die verschiedenen Bedeutungen herhalten mussten. Doch der Ursprung war nur der Knoten, den wir als „Vorhängeschloss“ der antiken Welt verdanken.
Auch nachdem schon lange andere Verschlussarten erfunden waren, gebrauchte man doch noch in einigen Fällen den Herkulesknoten. So wurde er namentlich in der Magie verwandt. Auch knüpfte die Braut ihren Gürtel mit dem Herkulesknoten um ihre Tunika, welchen der Bräutigam in der Hochzeitsnacht lösen musste.Damit sollte der Bräutigam bei der Zeugung der Kinder so glücklich sein wie Herkules, dessen Zeugungskraft sich bekanntlich bei den 50 Töchtern des Thespios zeigte. So behauptete dies zumindest Festus.
Bottiger vertrat die Meinung, man habe den Gürtel als Zeichen der Festigkeit des neuen Ehebundes/Ehebandes auf diese Weise geknüpft. Diese wäre jedoch ein schlechtes Omen gewesen, wenn dieses Zeichen der Festigkeit vom Bräutigam gelöst werden musste.
KELTISCHER KNOTEN
Unter Keltischem Knoten versteht man Bandflechtmuster, die folgenden Voraussetzungen entsprechen:
· Flecht-Charakter: Der Bandverlauf erfolgt optisch immer oben herüber und danach wieder unten hindurch.
· Der Bandverlauf ist endlos: Das Band schließt sich. Manchmal finden sich am Ende der Bänder figürliche Darstellungen.
Als keltischer Knoten werden die typischen Knotenmuster benannt, welche nicht nur bei den Kelten, sondern generell im Mittelalter sehr häufig als Symbole oder in der Handwerkskunst verwendet wurden.
Das Symbol des Knotenmusters ist auch als Knotensymbol, keltischer Knoten oder der unendliche Knoten bekannt. Wie auch immer das keltische Zeichen genannt wird, in seiner Symbolik steht es für Unendlichkeit – für die Unendlichkeit der Schöpfung, aber auch für die Unendlichkeit des Lebens.
Das Knotenmuster besteht aus einem einzigen Band, das endlos ist – es ist in sich geschlossen, es gibt keinen Anfang und kein Ende. Die Kelten glaubten an die Wiedergburt und die unsterbliche Seele. In ihrer Vorstellung war die Seele des Menschen Teil der göttlichen Welt: Bei der Geburt wandert die Seele ins Diesseits, nach dem Tod kehrt sie ins Jenseits zurück.
Das Flechtmuster, das typisch für das Knotensymbol ist, steht für den Lebensweg des Menschen, der lang, verworren und verschlungen ist.
KNOTEN, BINDEN– seit jeher sind dies magische, sehr weibliche Handlungen, die in der Volksheilkunde einen sehr hohen Stellenwert besaßen. Auch heute noch ist das Anbinden einer Krankheit an einen Baum bekannt, oder das Abbinden von Warzen. Krankheitsdämonen werden dabei auf ein Band, einen Knoten oder ein Naturmaterial übertragen und damit aus dem Kmörper entfernt und gebannt. Beispielsweise legte man ein Band über eine Warze, machte dann einen Knoten hinein und vergrub es beim Hausholunder oder legte es mit etwas Salz unter einen Stein. Sobald sich der Faden auf natürliche Weise aufgelöst hatte, sollten auch die Warzen vollständig verschwunden sein. Viele andere Krankheiten wurden ebenfalls auf Stoffe, Fäden und andere Materialien übertragen und damit gebunden( geknotet).
KNOTENMAGIE
Die Knotenmagie gibt es schon seit fast 4000 Jahren. Keilschrifttafeln, die man im Nahen Osten gefunden hat, berichten uns von verschiedenen Arten der Magie, in der Knoten verwendet wurden. Knotenmagie gab es ziemlich in allen Kulturen und zu jeder Zeit – sie ist einfach und praktisch. In unserer heutigen Kultur gibt es so manches Überbleibsl der Knotenmagie d.h. Bräuche oder Aberglauben, die im Volksglauben noch immer ernst genommen werden. Wir machen zB einen Knoten in ein Taschentuch um uns an etwas Wichtiges zu erinnern.
Bindet man einen Knoten, dann gibt man einer abstrakten Idee, einem Vorhaben oder einem Gedanken eine konkrete physische Form. Auf magischer Ebene bedeutt das nicht, dass man den Knoten bindet, um sich an eine Sache zu erinnern, sondern um sicher zu gehen, dass man auch wirklich daran denkt.
Eine der Techniken bei der Knotenmagie besteht darin, einen Knoten zu binden, um das Bild einer bestimmten Person wörtlich zu „binden“, mit der Absicht die Gedanken und Handlungen dieser Person zu unterbinden. „An etwas gebunden sein“ – dieser Ausdruck stammt aus einer Zeit, als man noch wörtlich nahm: ein Mensch tut etwas, weil sein Bild gebunden wurde. Vor einigen Jahrhunderten gab es eine Vielzahl von Gesetzen und Regeln, die das „Binden“ von Darstellungen , sowie die magische Arbeit mit Knoten untersagten.
Es geb eine Zeit in Deutschland, da alle gewundenen, geknoteten oder geflochtenen Ornamente als heidnisch und abgöttisch galten, andererseits aber oftmals in Kirchengemäuer gemeißelt wurden, um das Eindringen heidnischer Magie oder Geister zu verhindern.
Für die Knotenmagie verwendet man zumeist Schnüre aus natürlichem Material. Wenn man die Bänder selbst flechtet, webt oder spinnt, haben sie eine Menge mehr Kraft. Flechten ist an sich schon ein mächtiger, magischer Akt. Auch ein Netz ist ein sehr starker Schutz.
Wenn man aufwacht und Knoten im Haar hat, heisst es, dass Elfen und Feen mit deinem Haar gespielt haben.
Einfacher Knotenzauber:Nimm eine Schnur belieiger Farbe aus natürlichem Material. Visualisiere genau deinen Wunsch, nimm die Schnur in die Hand und mobilisiere so viel Gefühl wie möglich und dann binde mit einem Mal einen festen Knoten in die Schnur. Ziehe an den Enden der Schnur, bis sie ganz straff sind; damit setzt du die Kraft frei und läßt sie ihre Arbeit tun. Die Kraft ist nicht im Knoten selbst verborgen, vielmehr wird sie freigesetzt, um deinen Wunsch wahr werden zu lassen. Die geknotete Schnur ist eine physoische Repräsentation deines dringenden Wunsches. Bis sich dein Wunsch erfüllt, trage die Schnur immer bei dir oder bewahre sie an einem Platz beui dir zu Hause auf.
Heilzauber mit Knoten: Binde 7 Knoten in ein Stück rotes Band und trage dieses um den Hals. Es wird dir helfen Krankheiten und Wunden zu heilen. Besonders geeignet ist dieser Zauber bei Kopfschmerzen.
Oder : Binde den Kranken oder dich selbst mit einem roten Band. Dann löse den Knoten wieder auf und wirf das Band ins lodernde Feuer und sprich dabei :„Ich übergebe diese Krankheit dem Feuer, möge es sie tilgen, wie es das Band vertilgt, möge sie sich auflösen, wie der Rauch. Während das Band verbrennt, visualisiere, wie auch die Krankheit sich auflöst.
Heilung mit Knotenmagie: suche dir einen straken, geunden Baum mit vitaler Ausstrahlung und langen, biegsamen Ästen. Binde einen Knoten in einen seiner Zweige oder Äste. Du darfst dem Baum auf keinen Fall weh tun, deshalb mache den Knoten so lose wie möglich und bitte den Baum, die bei deinem Heilungsprozeß zu helfen. Lasse die Krankheit, oder Verletzung in den Knoten einströmen, visualisiere diesen Gedanken mehrere Minuten lang. Dann löse behutsam den Knoten, damit setzt du die Krankheit frei und sie wird in die Erde sinken. Vergrabe eine Opfergabe am Fusse des Baumes.
Heilung unterstützen: Binde ein Band mit 9 Knoten fest um den Körperteil, der krank ist. Dann löse das Band wieder, löse uch die 9 Knoten und wirf es in fliessendes Gewässer.
Ägyptisches Knotenamulett: Binde in ein langes Band 7 Knoten und am Schluß einen offenen Knoten, um es zu verschließen. Trage dieses Amulett zum Schutz.
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